Beschlüsse

Auch Tiere verdienen die Freiheit

Zoos und Aquarien wie Sealife sind heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Es sollte nicht das Recht einer intelligenteren Lebensform sein, unterlegene Lebewesen einzusperren, weder für Unterhaltungs- noch für Bildungszwecke. Kein Gehege ist in der Lage einem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, denn artgerecht ist nur die Freiheit.

Zoos

Artenschutz und Arterhalt

Seit es Zoos gibt, wurden gerade einmal 50 Tierarten (nur Säugetiere und Vögel) mit Hilfe der Zoos vor dem Aussterben bewahrt. Das ist eine erschreckend kleine Zahl im Gegensatz zu den 20-150 Spezies, die jeden Tag aussterben. Zumal die aussterbenden Arten nur durch menschliches Verschulden in dieser Situation sind.Nur ca. 17-23% der eingesperrten Tierarten in Zoos sind überhaupt bedrohte Arten, somit ist der Artenschutz für die Mehrheit der Tiere kein Argument für den Fortbestand von Zoos. Außerdem gibt es auch einen gewissen Anteil der gefährdeten Arten, die nicht ausgewildert werden können. Beispielsweise aufgrund des in Gefangenschaft nicht ausgebildeten Jagdverhaltens.

Das Europäische Wisent ist oft ein Vorzeige Beispiel für Arterhalt. Die Auswilderung ist hier jedoch nur geglückt, da die Umgewöhnung in die freie Natur bei diesem Tier nicht so komplex ist wie bei Raubtieren.

Zum reinen Zweck des Arterhalts würde sich ein Zoo nicht rechnen. Ein neues Affenhaus kostet ca. 20 Millionen Euro. Mit diesem Geld könnte man 20 Jahre lang ein Schutzgebiet für 4000 Orang-Utans inkl. Ranger, Ausrüstung, etc. einrichten und erhalten. Damit wäre ein weitaus größerer Beitrag zum Artenschutz geleistet, ohne dabei Tiere in Gefangenschaft halten zu müssen.

Bildungsauftrag

Man benötigt keine Zoos, um Erwachsenen und Kindern die Faszination für Tiereund Artenschutz beizubringen.

So hat ein Eisbär der auf seinem Betonfelsen sitzt, ein Löwe der sein Essen nicht jagen muss, sondern um eine gewisse Uhrzeit vorgesetzt bekommt oder ein Schimpanse, der sich an seinen Metallgittern entlang windet, nichts mit den Artgenossen und deren Verhalten in freier Wildbahn zu tun. Welche Jagdtechniken Orcas gemeinsam entwickeln oder wie Löwen in freier Wildbahn zusammenleben, kann weder ein Wasserbecken mit Orcas, noch ein oftmals viel zu kleines Löwengehege vermitteln.

Nur ein Tier in echt zu sehen, löst nicht direkt die Faszination für diese aus. So begeistern sich viele Kinder und auch Erwachsene weltweit für Dinosaurier, ohne jemals einen in echt gesehen zu haben. Dokumentationen zeigen dabei oft viel lehrreicher, wie sich ein Lebewesen in freier Wildbahn tatsächlich verhält.

Aquarien

Neben Zoos, sind auch Aquarien wie Sealife und Seaworld nicht mehr zeitgemäß. Das Problem beginnt bereits bei der Beschaffung der Fische. So werden viele seltene Fische aus Riffen entfernt und fehlen dann in den Ökosystem vor Ort.

Denn viele der ausgestellten Fische werden nicht gezüchtet, sondern in anderen Teilen der Welt gefangen. Dadurch fehlen dann Fische jeder Art, die oft zum Verfall dieser Ökosysteme führen.

Auch sterben viele Fische bereits beim Transport zum Händler. In einigen Teilen bis zu 80% der Fische. Außerdem infizieren sich viele Tiere auf dem Transport mit Krankheiten und Pilzen, die sich dann im Aquarium frei entfalten können. Aber nicht nur der Transport, sondern auch die Haltung selbst bedeutet oft ein sehr viel kürzeres Leben für viele Fische. So werden Fische wie der Doktorfisch in freier Natur bis zu 25 Jahre alt, in Gefangenschaft im Aquarium nur knapp 5 Jahre. Noch dramatischer sieht es beim Mondfisch aus. Dieser wird im offenen Meer bis zu 100 Jahre alt. Im Aquarium nur einige Monate.

Fische, die in verschiedenen Meerestiefen und unter verschiedenen Temperaturen leben, werden in einem gemeinsamen Becken gehalten und somit in eine gänzlich unpassende Umgebung gesteckt, wie sie in der Natur nicht vorkommen würde. Fische jeder Art verletzen sich bei der Haltung. So schwimmen sie in Aquarien wie Sealife mit hoher Geschwindigkeit gegen das Glas und tragen dabei Knochenbrüche davon.

Der Ausstieg

Um das Tierleid in Zoos und Aquarien zu beenden, sollte das Konzept “Wildtiere zur Unterhaltung ausstellen” beendet werden. Hierfür sollten keine neuen Tiere importiert und bereits eingesperrte Tiere ausgewildert werden. Sollte eine Auswilderung nicht möglich sein, wie es bei Raubtieren oft der Fall ist, so werden die Tiere bis zu ihrem Tod gepflegt.

Haustiere

Auch Haustiere leben in vielen Fällen durch nicht artgerechte Haushaltsbedingungen in Unfreiheit. Deshalb fordern wir, den Verbot des Verkaufs und Haltens von jeglichen Wildtieren (Vögel, Exoten wie Reptilien, Spinnen oder Insekten sowie, Affen, Raubkatzen, Fledermäuse etc.). Der Verkauf von domestizierten Nagetiere und anderen domestizierten Kleinsäugern soll zukünftig nur noch durch zertifizierte Züchter erlaubt sein und nicht mehr in Zoohandlungen möglich sei . Der Verkauf von geselligen Tieren wie z.B. Kaninchen muss immer in Gemeinschaft erfolgen. Zum Schutz der heimischen Fauna forderte wir eine flächendeckende Umsetzung einer Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Zudem soll für freilaufende Katzen ein Glöckchenzwanf eingeführt werden, damit die Erfolgschancen der Katzen bei der Jagd auf der Wildtiere sinken.