Beschlüsse

Code of Conduct

Unser politisches Engagement bei den Jungen Liberalen basiert auf einem starken Miteinander und Vertrauen. Jeder ist willkommen und kann Teil leidenschaftlicher Diskussionen werden. Dabei sind Toleranz und Wertschätzung dem Einzelnen gegenüber zentral. Die JuLis vertreten junge Menschen, die nicht länger dabei zusehen wollen, wie alte Menschen über die Zukunft junger Generationen entscheiden. Sie setzen sich dafür ein, dass Ideen, die es wert sind, gehört und verbreitet werden. Das Motto ist deshalb klar: Wir hören dir nicht nur zu, sondern geben dir und deinen Ideen eine Stimme. Damit das gelingt, sollte unser Umgang im Verband miteinander respektvoll sein, sodass sich jeder wohlfühlt und seinen Beitrag dazu leisten kann, die Jungen Liberalen voranzubringen. Konkret sind im Folgenden einige Punkte festgehalten, die für einen respektvollen Umgang stehen:

1. Sprache und Handeln

Sprache hat einen maßgeblichen Einfluss auf unser Denken und Handeln. Wie wir sprechen, spiegelt unsere eigene Weltanschauung wider und beeinflusst die Wahrnehmung anderer Menschen. Gezielte Nutzung von Sprache kann somit zu Vertrauen und Überzeugung führen. Durch eine positive und lösungsorientierte Sprache schaffen wir einen Raum, in dem sich Menschen dazu befähigt fühlen, unseren Denkweisen näherzukommen und sich damit auseinanderzusetzen. Kritik ist im politischen Umfeld essentiell, aber muss gezielt und sparsam eingesetzt werden. Wir müssen den Menschen nicht erklären, was sie alles falsch machen, sondern ihnen direkt zeigen, wie sie etwas besser machen können. Dazu gehört, dass wir transparent, authentisch und auf Augenhöhe kommunizieren. Außerdem sollte Kritik immer in der Sache und niemals auf persönlicher Ebene vorgetragen werden. Grundsätzlich gilt:

• Diskriminierung darf niemals geduldet werden. Dem Herabsetzen anderer Personen aufgrund z.B. Geschlecht, Herkunft, sexuelle Identität, Religion und Aussehen stellen wir uns bei den JuLis Brandenburg konsequent entgegen. Die Wahrnehmung von einzelnen Aspekten von Diskriminierung fällt sehr individuell aus. Wir weisen uns gegenseitig auf Diskriminierung in unserer Alltagssprache hin, nehmen Kritik an und werden Schritt für Schritt besser. Das Ziel ist hierbei vor allem, sich immer wieder zu öffnen für Sensibilisierung und Selbstreflexion. Sollten dabei Probleme unter den Mitgliedern auftauchen, gilt das offene Gespräch zu suchen und wenn nötig die Ombudsperson miteinzubeziehen.

• Für Beleidigungen oder bewusst diskriminierendes Verhalten gibt es eine Null-Toleranz-Linie. Auch wenn man mit dem Verhalten einer anderen Person nicht einverstanden ist, ist ein sachlicher Umgang damit erforderlich. Inhaltliche Differenzen dürfen nicht in persönlichen Angriffen münden. Es gilt immer zwischen dem Gesagten und der Person zu unterscheiden.

Als Jugendorganisation machen wir nicht nur Politik, sondern feiern auch. Dabei kommt es traurigerweise unter der Einnahme von Alkohol immer wieder zu Grenzüberschreitungen. Um sich angemessen auf Partys zu verhalten, sollten folgende Grundsätze beachtet werden:

• Flirten stößt nicht immer auf Zustimmung und Ablehnung wird oft erst non-verbal artikuliert. Bis Ablehnung auf verbaler Ebene kommuniziert wird, sind häufig schon Grenzen überschritten und das Handeln des Gegenübers als zu aufdringlich empfunden. Aufgrund dessen ist es zentral, auf Reaktionen der anderen Person zu achten.

• Bei einem Nein gibt es keinen Spielraum und das ist bedingungslos zu akzeptieren.                          • Sexuelle Selbstbestimmung ist allgemein gültig und darf kein Gegenstand für Lästereien sein.       • Zustimmung kann nur bei geistiger Anwesenheit erfolgen.

• Wenn übergriffiges Verhalten registriert wird, muss sofort eingeschritten werden oder andere Vertrauenspersonen wie z.B. die Ombudsperson davon in Kenntnis gesetzt werden.

2. Social Media und interne Gruppen

Social Media ist für uns als Verband der relevanteste Kommunikationskanal, mit dem wir Menschen erreichen und für unsere Inhalte begeistern können. Deshalb ist es umso wichtiger, auf eine angemessene Sprache zu achten. Aussagen können schnell falsch verstanden und fehlinterpretiert werden. Dinge im Nachhinein wieder ins rechte Licht zu rücken, ist schwierig. Auch in internen Gruppen können Diskussionen aus dem Ruder laufen, weshalb es entscheidend ist, auf folgende Grundsätze Wert zu legen:

• Bei der Erstellung von Posts im Namen von Untergliederungen der Jungen Liberalen immer jemanden Korrektur lesen lassen. Das beugt Fehler und Missverständnissen vor, insbesondere bei sensiblen Themen.

• Auch wenn humoristische Inhalte und Provokationen ein Mittel der politischen Kommunikation auf Social Media sein können, gilt es, damit vorsichtig umzugehen. Provokationen dürfen die Grenze zu Hass und Beleidigung nicht überschreiten. Als JuLis Brandenburg vermeiden wir Negative Campaigning, denn wir verstehen uns als optimistische und progressive Kraft, die sich konstruktiv und mit eigenen Inhalten in Debatten einmischt.

• Sich Diskussionen zu stellen, die in Kommentarspalten ausgetragen werden, ist wünschenswert. Jedoch ist es auch da wichtig, auf Augenhöhe und höflich zu kommunizieren. Interne Gruppen stellen Informationen bereit, sind Forum für Diskussionen und bieten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Weiter sind Gruppen inklusiv und um diesem Anspruch gerecht zu werden, sind folgende Grundsätze einzuhalten:

• Im Regelfall lohnt es sich zu überprüfen, ob eine Diskussion von zwei oder drei Personen in einer Gruppe mit vielen Teilnehmern gut aufgehoben ist oder besser im privaten Chat stattfindet.

• Diskussionen sind sachlich zu führen ohne die Verwendung von persönlichen Anfeindungen und Unterstellungen.                                                                                                                                                     • Nach wiederholten Ermahnungen von z.B. der Ombudsperson kann ein Mitglied auch aus Gruppen ausgeschlossen werden.

3. Jugendschutz

Mitglied der Jungen Liberalen kann man ab 14 Jahren werden. Insbesondere unseren jüngsten Mitgliedern gegenüber haben wir eine besondere Verantwortung. Diese Verantwortung schlägt sich darin nieder, dass Veranstaltungen für jüngere Mitglieder geeignet sind oder ein Alternativprogramm zur Verfügung steht. Des Weiteren sind die Vorgaben des Jugendschutzes zu beachten. Auf Präsenzveranstaltungen müssen volljährige Ansprechpartner bereitstehen. Außerdem sollten sich alle (volljährigen) Mitglieder der JuLis Brandenburg ihrer Wirkung bewusst sein. Konkret gilt das z.B. im Umgang mit Alkohol und anderen Rauschmitteln.

4. Krisenkommunikation

In der Kommunikation innerhalb des Verbandes oder nach außen können Fehler passieren. Fehler, mit denen ein adäquater Umgang erforderlich ist. Prinzipiell ist darauf zu achten, dass Probleme intern gelöst werden und nicht nach außen getragen werden. Am Ende steht jedes Mitglied der Jungen Liberalen für den Verband, weshalb ein bewusster Umgang mit der Außenkommunikation wichtig ist. Sollten kommunikative Fehler im Auftreten über Social Media oder in der klassischen Pressearbeit unterlaufen, die ein negatives Echo auslösen oder potenziell auslösen können, ist das weitere Vorgehen mit dem Pressesprecher oder dem Landesvorsitzenden der JuLis Brandenburg zu besprechen. Bei persönlich sensiblen Themen steht die Ombudsperson des Landesverbandes bereit. Sollte ein Kreisverband mit Presseanfragen überfordert sein, kann man gerne auf den Pressesprecher der JuLis Brandenburg verweisen.

5. Befolgung der Verhaltensregeln

Dieser Code of Conduct gilt verbindlich für alle Mitglieder der JuLis Brandenburg sowie in den jeweiligen Untergliederungen. Funktionsträger im Landesverband und in den Kreisen sind außerordentlich angehalten, die Regeln einzuhalten und sich ihrer Vorbildfunktion bewusst zu sein. Verstöße gegen den Code of Conduct sind bei der Ombudsperson zu melden.