Beschlüsse

Für eine zukunftsfähige und geordnete Flüchtlingspolitik: Humanitäre Verantwortung und nationale Sicherheit in Einklang bringen

Die bisherigen Ansätze in der deutschen Flüchtlingspolitik sind gescheitert. Die
 Überforderung der Kommunen und eine zunehmende Unsicherheit sind klare Anzeichen,
 dass grundlegende Reformen notwendig sind. Trotz der Dringlichkeit fehlt es an
 politischem Willen, eine Flüchtlingspolitik zu schaffen, die sowohl unserer
 humanitären Verantwortung gerecht wird als auch dem Wohlergehen Deutschlands dient.

 Die Jungen Liberalen Brandenburg fordern eine grundlegende Neuausrichtung der
 deutschen Flüchtlingspolitik, die realistisch, fair und zukunftsfähig ist. Dabei soll
 nicht nur die humanitäre Verantwortung ernst genommen, sondern auch die demokratische
 Grundordnung gewahrt werden. Ziel ist es, die Aufnahmekapazitäten nicht zu überlasten
 und klare, geordnete Migrationswege zu schaffen. Das Asylrecht soll auf seinen
 ursprünglichen Zweck, den Schutz politisch Verfolgter, fokussieren. Zugleich braucht
 es eine klare Trennung zwischen humanitärer Hilfe und Arbeitsmigration

 1 Eine neue Flüchtlingspolitik: Humanitär und vernünftig

 1.1 Effektiver Schutz der EU-Außengrenzen

 Um den gefährlichen Weg nach Europa zu beenden, muss die Einreise ohne geregelten
 Status an den EU-Außengrenzen verhindert werden. Dies erfordert einen massiven Ausbau
 der Grenzsicherungsmaßnahmen, einschließlich der Verstärkung von Frontex und moderner
 Überwachungstechnik.

 1.2 Verpflichtende Integration

 Menschen mit Bleibeperspektive sollen unmittelbar nach ihrer Ankunft integriert
 werden. Hierzu gehören verpflichtende Deutsch- und Integrationskurse sowie der
 unmittelbare Zugang zum Arbeitsmarkt. Besonders wichtig ist die Vermittlung der Werte
 des Grundgesetzes, damit sichergestellt wird, dass die freiheitlich-demokratische
 Ordnung gewahrt bleibt.

 1.3 Abkommen zur Sicherung der Außengrenzen

 Deutschland und die EU sollten weitere Abkommen nach dem Vorbild des EU-Türkei-Deals
 schließen, insbesondere mit nordafrikanischen Staaten. Diese Kooperationen können
 durch wirtschaftspolitische Maßnahmen und gegebenenfalls die Streichung von
 Entwicklungshilfe für unkooperative Länder verstärkt werden.

 1.4 Schaffung sicherer legaler Fluchtwege

 Um Schlepperbanden das Handwerk zu legen und Flüchtlinge vor gefährlichen
 Fluchtrouten zu bewahren, müssen legale und sichere Fluchtwege etabliert werden.
 Diese könnten in Form von humanitären Visa angeboten werden, die direkt in den
 Herkunftsländern oder benachbarten sicheren Drittstaaten beantragt werden können.

 1.5 Unterstützung humanitärer Schutzzonen

 Um den Migrationsdruck zu senken, fordern wir eine deutliche Verstärkung von
 Schutzzonen in den Krisenregionen. Flüchtlinge sollen direkt vor Ort humanitäre Hilfe
 erhalten und vor der Flucht über das Mittelmeer bewahrt werden. Diese Schutzzonen
 müssen regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass dort die
 Menschenrechte gewahrt werden.

 1.6 Fluchtursachen umfassend bekämpfen

 Deutschland und die EU müssen gezielt in eine umfassende Entwicklungspolitik
 investieren, die die Fluchtursachen nachhaltig bekämpft. Hierzu gehören
 wirtschaftspolitische Maßnahmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen in den
 Herkunftsländern und der Aufbau stabiler politischer Strukturen. Langfristig muss
 sichergestellt werden, dass Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive haben und nicht
 aus Not flüchten müssen.

 2 Sofortmaßnahmen für eine sichere und freie Gesellschaft

 Ein Paradigmenwechsel braucht Zeit. Doch wir können nicht warten. Um sofort wirksame
 Maßnahmen zu ergreifen, unterstützen wir die Reformen der Bundesregierung, wollen
 aber zusätzlich:

 2.1 Effiziente Abschiebungen

 Abschiebungen sollen nicht mehr angekündigt werden, um Widerstände zu verhindern. Die
 rechtlichen Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass Abschiebehemmnisse
 reduziert werden. Zudem sind die Kapazitäten für Rückführungsmaßnahmen auszubauen und
 Verfahren zu beschleunigen.

 2.2 Bezahlkarten für Sozialleistungen

 Die Einführung von Bezahlkarten anstelle von Bargeld soll den Anreiz für Migration in
 das Sozialsystem verringern.

 2.3 Reform des Familiennachzugs

 Aufgrund der Überlastung der Aufnahmestrukturen sollte der Familiennachzug beschränkt
 und die Integration aller Familienmitglieder, einschließlich Schulpflicht und
 Sprachkurse, konsequent durchgesetzt werden. Eine Ausnahme sollte es nur für
 anerkannte Asylberechtigte geben.

 3 Brandenburgs Weg zu einer modernen Migrationspolitik

 Um den Herausforderungen der Migration in Brandenburg gerecht zu werden, bedarf es
 einer klaren und zukunftsorientierten Strategie. Durch gezielte Maßnahmen in den
 Bereichen Integration, Arbeitsmarkt und gesellschaftliche Teilhabe wollen wir eine
 nachhaltige und effiziente Migrationspolitik für Brandenburg gestalten.

 3.1 Stärkung der Willkommenskultur

 Zur Stärkung der Willkommenskultur fordern wir die Einführung eines
 \"Willkommenspakets\" für alle neu ankommenden Migrantinnen und Migranten vor. Dieses
 Paket soll wichtige Informationen über Rechte, Pflichten und
 Integrationsmöglichkeiten enthalten. Außerdem sollte ein zentraler Ansprechpartner
 auf Landesebene eingerichtet werden, der Neuankömmlinge bei ihrer Ankunft unterstützt
 und ihnen den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erleichtert.

 3.2 Bildungszugang und Chancengleichheit:

 Im Bereich Bildungszugang und Chancengleichheit setzen wir uns für den Ausbau von
 Sprachförderangeboten ein, die sowohl flexibel als auch kostenlos sein sollen.
 Zusätzlich sollten berufsbezogene Sprachkurse angeboten werden, um die Integration in
 den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Mentoring-Programme, in denen Einheimische
 Migrantenkinder und -jugendliche bei ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung
 unterstützen, sind ebenfalls notwendig. Auch die Zusammenarbeit mit Hochschulen muss
 intensiviert werden, um ausländischen Studierenden den Zugang zu Studienplätzen und
 Stipendien zu erleichtern und ihnen nach Abschluss des Studiums
 Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten.

 3.3. Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt

 Um den Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern, befürworten wir die Einführung eines
 Job-Matching-Programms vor, das Migranten mit Unternehmen in Brandenburg vernetzt,
 die ihren Qualifikationen entsprechende Stellen anbieten. Zudem sollten
 Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen gefördert werden, die auf die speziellen
 Bedürfnisse von Migranten ausgerichtet sind, um ihnen zu helfen, auf dem deutschen
 Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

 3.4. Migrantisches Unternehmertum stärken

 Wir wollen Migranten, die ein eigenes Unternehmen aufbauen wollen, gezielt
 unterstützen. Hierfür sollen Sprachförderungsangebote verstärkt auf die Bedürfnisse
 im Bereich Kundenkommunikation und Behördenumgang ausgerichtet und
 Weiterbildungsangebote für unternehmerische Fähigkeiten gestärkt werden. Zudem sehen
 wir den Austausch von Erfahrungen und die Präsentation erfolgreicher Unternehmer
 innerhalb migrantischer Communities als wichtigen Baustein, um Hemmschwellen zu
 überwinden und Nachahmungseffekte zu schaffen.

 3.5. Gesellschaftliche Integration und Teilhabe:

 Die gesellschaftliche Integration und Teilhabe soll durch die Schaffung von
 interkulturellen Begegnungsräumen gefördert werden. In diesen Räumen können Migranten
 und Einheimische gemeinsam kulturelle, sportliche und soziale Aktivitäten ausüben.
 Auf kommunaler Ebene sollten Integrationsbeiräte gefördert werden, um Migranten eine
 Stimme zu geben und den Austausch mit den örtlichen Behörden zu erleichtern. Zudem
 ist es wichtig, Migranten aktiv über ihre Rechte und Möglichkeiten, wie etwa das
 Wahlrecht auf kommunaler Ebene, zu informieren, um ihre politische Teilhabe
 sicherzustellen.

 Eine zukunftsorientierte und liberale Migrationspolitik ist unerlässlich, um
 Brandenburg als ein weltoffenes, wirtschaftlich dynamisches und kulturell
 vielfältiges Bundesland zu stärken. Durch die Umsetzung der in diesem Antrag
 vorgeschlagenen Maßnahmen können wir sicherstellen, dass Brandenburg von den
 Potenzialen der Migration profitiert und eine Vorreiterrolle in der Gestaltung einer
 inklusiven Gesellschaft übernimmt.