Brandenburg App
Die Jungen Liberalen Brandenburg sprechen sich für die Entwicklung einer Brandenburg-App aus, die als zentrale digitale Plattform für Verwaltungsdienstleistungen fungiert. Unser Ziel ist es, eine benutzerfreundliche, moderne und effiziente Verwaltung zu schaffen, die den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen den Zugang zu wichtigen Behördengängen erleichtert und unnötige Bürokratie abbaut. Brandenburg hinkt in der digitalen Verwaltungsmodernisierung im bundesweiten Vergleich hinterher. Während andere Bundesländer bereits digitale Plattformen und Apps etabliert haben, müssen in Brandenburg viele Verwaltungsleistungen weiterhin persönlich beantragt werden. Lange Wartezeiten, komplizierte Formulare und eine unübersichtliche Verteilung von Online-Diensten auf verschiedene Webseiten erschweren den Zugang und machen Behördengänge zu einer unnötigen Belastung für die Bürgerinnen und Bürger. Dabei ist die Technologie längst vorhanden, um diese Prozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Eine gut konzipierte Brandenburg-App kann die Verwaltungslandschaft des Landes nachhaltig verbessern und eine echte Erleichterung für die Menschen in Brandenburg schaffen.
Die App soll eine zentrale Anlaufstelle für Verwaltungsleistungen sein und es ermöglichen, Anträge vollständig digital einzureichen, Dokumente hochzuladen und den Bearbeitungsstatus in Echtzeit nachzuverfolgen. So könnten beispielsweise Ummeldungen, die Beantragung von Führungszeugnissen, Meldebescheinigungen oder die Kfz-Zulassung bequem über das Smartphone oder den Computer erledigt werden. Eine einheitliche digitale Identifikation muss hierbei sichergestellt sein, sodass Bürgerinnen und Bürger mit einem einzigen sicheren Login auf alle relevanten Verwaltungsdienste zugreifen können. Dabei sollte auf bestehende digitale Identifikationslösungen wie den neuen Personalausweis mit Online-Funktion oder die BundID zurückgegriffen werden, um doppelte Strukturen zu vermeiden.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die vollständige Integration der App in bestehende digitale Verwaltungsangebote auf Landes- und Bundesebene. Das „Once-Only“-Prinzip, das bereits in der europäischen Verwaltungspolitik vorgesehen ist, muss konsequent umgesetzt werden. Das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Daten nicht mehrfach eingeben müssen, sondern Behörden untereinander bereits vorhandene Informationen effizient austauschen. So könnte beispielsweise eine einmal hinterlegte Adresse automatisch für alle relevanten Anträge übernommen werden, ohne dass diese jedes Mal erneut eingegeben werden muss. Transparenz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. Deshalb fordern wir, dass die Brandenburg-App als Open-Source-Software entwickelt wird, sodass externe Expertinnen und Experten den Quellcode überprüfen und zur Verbesserung der Anwendung beitragen können. Gleichzeitig wird so vermieden, dass Brandenburg von einzelnen Softwareanbietern abhängig wird, und es entsteht die Möglichkeit, innovative Lösungen durch Kooperationen mit Startups und der Zivilgesellschaft weiterzuentwickeln.
Damit die Brandenburg-App kein weiteres unausgereiftes Digitalisierungsprojekt bleibt, das in jahrelanger Planung versandet, braucht es einen klaren Umsetzungsfahrplan mit konkreten Fristen und messbaren Zielen. Ein jährlicher Fortschrittsbericht soll transparent darlegen, welche Schritte bereits umgesetzt wurden und welche noch ausstehen. Dabei müssen auch Nutzerfeedback und Erkenntnisse aus der Praxis kontinuierlich in die Weiterentwicklung der App einfließen. Die Einführung der Brandenburg-App erfordert zunächst Investitionen aus dem Landeshaushalt, um die technische Entwicklung, Sicherheitsstandards und eine benutzerfreundliche Umsetzung sicherzustellen. Diese kurzfristigen Ausgaben sind jedoch eine notwendige Investition in die Zukunft der Verwaltung. Langfristig wird die Digitalisierung zu erheblichen Einsparungen führen, da durch effizientere Prozesse weniger Personal- und Verwaltungskosten anfallen. Ziel ist es, durch den Abbau redundanter Verwaltungsstrukturen und die Automatisierung von Standardprozessen eine schlankere, bürgerfreundlichere und kosteneffizientere Verwaltung zu schaffen. Die freiwerdenden Ressourcen sollen gezielt für zukunftsweisende Verwaltungsaufgaben genutzt werden. Wir Jungen Liberalen Brandenburg sind überzeugt, dass eine moderne und digitale Verwaltung ein entscheidender Faktor für ein zukunftsfähiges Bundesland ist. Verwaltungsdienstleistungen müssen sich den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger anpassen, nicht umgekehrt. Die Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss echte Erleichterungen im Alltag schaffen. Die Landesregierung ist jetzt in der Pflicht, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Brandenburg endlich ins digitale Zeitalter zu führen – mit einer Brandenburg-App, die hält, was sie verspricht.